Als wir im Jahr 2005 auf der Suche nach einer Hausbaufirma waren, beschäftigten wir uns natürlich auch mit dem Thema Nebenkosten, sprich alle Kosten die beim Hausbau entstehen außer den Grundstückskosten inkl. Erschließung, Grunderwerbssteuer und Notar und dem Preis für das "schlüsselfertige" Haus inkl. Keller.
Damals stellten wir allen Hausverkäufern, mit denen wir sprachen, die Frage nach den Baunebenkosten. Als 1. Antwort bekamen wir eigentlich immer etwas in die Richtung "Bei uns ist ja bereits fast alles im Hauspreis inbegriffen - da haben Sie nicht mehr viele Nebenkosten" zu hören. Nachdem wir dann konkret nach Genehmigungsgebühren, Vermessung, Tiefbauarbeiten, Außenanlagen und solchen Dingen fragten bekamen wir dann tatsächlich auch Zahlen genannt, nicht ohne den obligatorischen Hinweis, dass man natürlich auch viel mehr ausgeben kann, wenn man z.B. die Terassenplatten aus echtem Marmor haben will.
Mehrere Hausverkäufer wollten uns weißmachen, dass wir mit 7.000 bis 10.000 Euro Nebenkosten locker hinkommen. Diese Verkäufer waren bei uns sofort wegen Unseriösität aus dem Rennen - und damit die zugehörigen Baufirmen auch.
Von den "seriöseren" Verkäufern bekamen wir eine Aufstellung der zu erwartenden Nebenkosten.
Wie wir damals schon ahnten waren diese Aufstellungen bei weitem nicht vollständig und die daraus resultierenden 20.000 bis 25.000 Euro immernoch zu niedrig kalkuliert.
Wir sind gerade dabei unsere Außenanlagen (Einfahrt, Eingangstreppe und Terasse) und damit den (hoffentlich) letzten großen Nebenkostenposten zu beauftragen. Dieser Posten war in den obenerwähnten Aufstellungen überall mit 4.000 bis 6.000 Euro angegeben.
Obwohl wir uns nicht für Marmor, sondern ein preisgünstiges Betonpflaster entschieden haben, liegen alle uns nun vorliegenden Angebote im 5-stelligen Euro-Bereich und damit weit darüber. Ebenfalls wesentlich höher waren bereits die Kosten für den Tiefbauer.
Vielleicht wissen es die Verkäufer ja auch nicht besser, jedoch haben diese auch ein großes Interesse daran, einem geringere Nebenkosten weißzumachen, da damit die Chance steigt, dass das Wunschhaus in die Kalkulation paßt und damit die Vertragsunterschrift näher rückt.
Wir können nur jedem Bauherrn raten sich dabei nicht auf den Hausverkäufer (egal von welcher Firma) zu verlassen und lieber mal etwas mehr einzuplanen.
In einem Internetforum haben wir mal gelesen, dass man 30% des schlüsselfertigen Hauspreises an Nebenkosten einplanen sollte. Dies erschien uns damals ziemlich hoch - heute jedoch eher ziemlich realistisch. Und darin sind noch nicht die ganzen Extras enthalten, die einem so während der Bauphase - z.B. bei der Bemusterung - einfallen.